Piano Centrum Rostock
Klavier-Mechanik

Ein Kom­pen­dium

Die Hölzer - Grundierung der Klangfarbe

Flügel und Klaviere bestehen zu 70 Prozent aus Holz. Deshalb gilt diesem Rohstoff höchste Aufmerksamkeit. Erle, Eibe, Rotbuche, Weißbuche, Ahorn, Fichte, Linde, Nussbaum. Alle Hölzer müssen sorgfältig gelagert und einer schonenden Trocknung unterzogen werden. Bereits hier wird über Preis und Qualität entschieden.

Die Raste - der tragende Rahmen

Die mit Holzbalken verstrebte Zarge, die so genannte Raste, dient der festen Verankerung des Resonanzbodens und ermöglicht so dessen freies Schwingen. Aus der Präzision der Raste lässt sich leicht auf die Güte des Flügels/Klaviers schließen, denn von ihr hängen alle weiteren Komponenten der Konstruktion ab.

Der Steg - Mittler für die Schwingungsenergie

Der Klangsteg übermittelt die Schwingungsenergie der Saiten auf den Resonanzboden. Das Material: Harthölzer wie Ahorn oder Buche.

Der Resonanzboden - die Seele des Klaviers

Eine ca. 8 mm dünne Platte aus Fichtenholz wird in leicht konvexer Wölbung unter Spannung auf die Zarge verleimt. Teure Hölzer zeichnen sich durch feine Maserungen aus, die in Mittelgebirgslagen während kurzer Wachstumsperioden entstehen. Über Saite und Steg wird der Resonanzboden zum Schwingen angeregt und verstärkt so den Ton. Auf der Rückseite sind stabilisierende Rippen aufgeleimt. Dabei hat jede Rippe ihr individuelles Profil, das den Membran-Effekt des Resonanzbodens fördert.

Der Druck - die Kraft der Saiten

Ganz entscheidend für die musikalische Qualität des Pianos ist der Druck, den die Saite auf den Steg und somit auf den Resonanzboden ausübt. Er muss an jedem Instrument individuell und präzise ausgearbeitet werden.

Die Gussplatte - Stabilität für Klangdynamik

Die eiserne Gussplatte, die den gewaltigen Saitenzug von über 20 Tonnen verwindungsfrei aufzunehmen vermag, schafft die Voraussetzungen für den kräftigen, dynamischen Ton. Für die Gussplatte wird hochwertiger Grauguss eingesetzt, da er von allen Gussarten am wenigsten dazu neigt, mitzuschwingen und so unerwünschte Interferenzen zu erzeugen.

Die Saiten - Klangmaterial aus feinstem Metall

Feinste Stahlsaiten, im Bass von Kupfer umsponnen, bedürfen einer ständigen Qualitätskontrolle, um das gewünschte Schwingungsverhalten zu erzeugen.

Die Mensur - das Maß für Klangkultur

Auch die Mensur - Länge und Beschaffenheit der Saiten - hat großem Einfluss auf die Klangkultur eines Instruments. Zwar wird die Arbeit an der komplexen Materie durch spezielle Computer-Software erleichtert, dennoch bedarf es umfangreicher Forschung und Erfahrung, um ein ausgeglichenes und reiches Klangbild zu erhalten.

Die Mechanik - der Herzschlag eines jeden Flügels und Klaviers

Es ist echte Klavierbaukunst, die über 6.000 Teile aus Holz, Leder, Filz und Stahl zu einem leichtgängigen Spielwerk zusammenzufügen. Nur das Zusammentreffen von handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten, nur das sichere Auge und der präzise Handgriff des erfahrenen Fachmanns sind in der Lage, ein solches Wunderwerk zu schaffen.

Das Intonieren - Dem Klavier wird Leben eingehaucht

Seinen individuellen Klangcharakter erhält ein Instrument beim Intonieren, der Aufbereitung und Bearbeitung des Hammerkopfes. Mit feinen Nadeln wird der Hammerkopf gezielt strukturiert. Musikalisches Gehör, Können, und Erfahrung der Intoneure kommen hier umfassend zum Tragen. Sie sind ganz entscheidend für die Qualität des Instruments.